Artikel in der Mainpost, 24.10.2007 16:25 Uhr:
Kleines Rhönschaf geht auf Weltreise
Geocacher aus Wildflecken rufen zum Mitmachen auf
Hammelburg– Am 3. Oktober begann für ein kleines Rhönschaf eine große Reiseeine Weltreise. Die genaue Reiseroute und die Dauer der Expedition sind derzeit völlig offen. Fest steht nur, dass das Schaf irgendwann wieder zurück in die Rhön kommen soll. Auf seiner Tour ist das Schäfchen mit dem weißen Fell und dem typisch schwarzem Kopf auf viele Helfer angewiesen, die es immer wieder ein Stück mitnehmen und damit auch den genauen Verlauf seiner Weltreise bestimmen.
Bei diesem Schaf handelt es sich nicht um ein Herdentier aus der Hochrhön, sondern um ein kleines Plüschschaf, mit einer eigenen Reisemarke am Hals. Auf dem kleinen Metallschild ist eine Nummer eingeprägt. So lässt sich der zurückgelegte Weg wie bei einer Paketsendung jederzeit nachvollziehen.Das Schäfchen reist als so genannter Travel Bug, was wörtlich übersetzt so viel wie Reisekäfer bedeutet. So werden kleine Gegenstände bezeichnet, die zu Tausenden auf der ganzen Welt unterwegs sind. Diese Reisekäfer sind eine Variante des Geocachings, einer weltweiten Schnitzeljagd mit Satelliten-Unterstützung.Beim Geocaching verstecken die Mitspieler kleine Schätze und veröffentlichen deren Koordinaten im Internet. Alle anderen Mitspieler können daraufhin auf Schatzsuche gehen und diese Schätze, die meist aus einem wasserdichten Behältnis mit einem Logbuch bestehen, suchen. Jeder Fund wird wiederum im Internet protokolliert.
Dieses riesige Netz, das derzeit aus weltweit über 460 000 Verstecken und über 44 300 aktiven Mitspielern besteht, nutzt auch das Rhönschaf für seine Weltumrundung. Im Moment wartet es in einem kleinen Plastikdöschen auf einem Berg in der bayerischen Rhön auf den Beginn seiner großen Reise.
Da Travelbugs bei Geocachern sehr beliebt sind, wird der Ausflug wohl schon beim nächsten Fund seines Versteckes beginnen. Der Schatzsucher, der das Schäfchen dann mitnimmt, wird es in einem anderen Geocache-Versteck wieder aussetzen und diese Station im Internet eintragen. Die Route lässt sich so jederzeit online zum Beispiel auf Google Earth nachverfolgen. Geocacher aus Wildflecken, die Wildchickens, haben das Rhönschaf auf seine Mission geschickt. Die zehnjährige Lea wartet jetzt gespannt auf den ersten Eintrag im Internet. Ob das Schaf sehr schnell oder nur langsam vorankommt, ist nicht so wichtig, „Hauptsache, es reist durch viele Länder, trifft viele Geocacher und kommt irgendwann wieder zu uns zurück“, so Lea. Schon vier Travel Bugs und etliche Geo-Münzen haben die Wildchickens auf die spannende Reise von Versteck zu Versteck geschickt.
Wer die Abenteuer des Rhönschafs und der anderen Rhöner Travel Bugs mitverfolgen möchte, findet weitere Infos auf der Webseite der Wildfleckener Geocacher, www.wildchicken.net.
Autor: ich / Quelle: www.mainpost.de