Kurz zur Info, Stand Dezember 2011: Der Camino Del Rey ist in keinem guten Zustand, aber ohne großen Aufwand machbar. Am Einstieg ist eine senkrechte Felswand über alte Eisenträger horizontal zu überwinden, zum Festhalten gibts ein Seil sowie einige Sicherungspunkte. Mit einem Klettersteigset und einer etwas längeren Bandschlinge ist man hier gut beraten. Gleiches gilt für den anschließenden Aufstieg zum eigentlichen Weg – auch hier gibts ausreichend Griffe, Tritte und Sicherungspunkte.
Praktisch durchgehend ist der Camino mit einem Drahtseil(-chen) ausgestattet, das teilweise allerdings keinen wirklich vertrauenserweckenden Eindruck macht. Der Weg hat etliche Löcher, an manchen Stellen fehlt die Beton-Backstein-Gehfläche komplett und es sind nur noch die Eisenträger vorhanden. Diese Stellen lassen sich aber recht gut überwinden, ebenso die Abschnitte, an denen der Weg komplett unterbrochen ist – hier gehts dann direkt am Fels weiter. Der Weg ist von Anfang bis Ende begehbar. Da wir sowieso ein Seil dabei hatten (Danke, Jever!), haben wir für den Rückweg die Abseil-Variante gewählt. Alternativ wäre auch zurückklettern möglich gewesen, mit Seil gehts natürlich schneller 🙂 50- 60m sollten hier reichen.
Wie wir erfahren haben, wurden inzwischen schon einige Millionen Euro locker gemacht, mit denen der Weg saniert und wieder seriös begehbar gemacht werden soll. Im Moment ist davon aber noch nichts zu sehen… Wer den Weg noch im Adventure-Modus erleben möchte, sollte also nicht mehr allzu lang warten, was ja bei Lostplaces immer sinnvoll ist.
Info zur Anreise: Mit dem Flugzeug nach Malaga, am Flughafen Mietwagen nehmen (wir haben mit LIDO gute Erfahrungen gemacht), mit dem Auto ca. 40 Minuten nach El Chorro, am Ende des Stausees über die Brücke und wieder zurück, am Campingplatz vorbei und dann irgendwo parken. Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß, der Weg zweigt vor der Stein-Eisenbahnbrücke links hoch ab und führt direkt zum Einstieg unterhalb der grünen Eisenbahnbrücke (die natürlich keinesfalls betreten werden darf und muss!). Insgesamt sollte man sich ca. 3-4 Stunden Zeit für diese Aktion nehmen und einen Tag raussuchen, an dem es nicht regnet 🙂
Das Ganze lässt sich also bequem und günstig an einem Wochenende erledigen. Mit etwas gutem Willen kriegt man dabei sogar noch Gibraltar für die Länderstatistik unter 🙂 Unser Tipp für Speleo-Freunde: Hundidero Del Gato, Neopren nicht vergessen!
Ein paar Bilder vom Königsweg gibts hier.