Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird grüner mit jedem Tag.
Bald geht es wieder Schlag auf Schlag:
Es kribbelt in den Händen.
Man/n mäht im fernsten, tiefsten Tal
Dem Herz, den Ohren eine Qual!
Das Mähen will nicht enden.

Elektro, Diesel bärenstark
Fressen sich durch Wiese und Park,
Geführt mit starken Händen.
Hört einer auf, fängt einer an
Mäht so beharrlich Bahn um Bahn
Wann wird der Krach wohl enden?

Der Rasen ist fast golfplatzglatt
Nach Stunden hab‘ ich den Krach nun satt
Und will ins Haus mich wenden.
Doch horch- kaum ist die Türe zu
Schon hat die Seele ihre Ruh
Die Mäharbeiten enden!

Und die Moral von der Geschicht‘:
Bleib zu Haus am Samstag NICHT!

– Sibylle (frei nach Ludwig Uhland)