Zusammengestellt von der PoustIlse, gesprochen von der Houddzschnaidersch Rita und der PoustIlse.
Meine Verwandtschaft Ausdrücke von 1950 und teilweise auch von heute |
Mai ganz Verwanddschoffd Ausdrögg vo 1950 un dailwais aa vo häudzedooch |
||
Verwandtschaft | di Verwanddschoffd, di Sibbschoffd, di Rass |
Doos geäd nai di Verwanddschoffd. Doos is unner ganz Sibbschoffd. Daar khöädd nidd zu unner Rass. |
Er/Sie ist weitläufig verwandt. Das ist unsere ganze Familie. Er gehört nicht zu unserer Familie. |
Großeltern | di audde Läüd | Unner audde Läüd woone daandebai. | Unsere Großeltern wohnen drüben. |
Urgroßmutter | ’s Frääle | Mai Freääle höüld en Oarm vou Schiiwellich un Knöddelich | Meine (Ur-)Großmutter holt einen Arm voll klein gespaltenes Holz und Aststücke. |
Urgroßvater | ’s Hälle | Mai Hälle schbeäild Houddz. | Mein (Ur-)Großvater spaltet Holz. |
Großvater | dr Obba | Hoou äma ä zweäinzger Zigga füä dain Obba! | Hole einmal eine Zigarre für 20 Pfennige für deinen Großvater! |
Großmutter | di Omma | Mai Omma badd di Oäwedds ümmer en Roassekraanz. | Meine Großmutter betet am Abend immer das Rosenkranzgebet. |
Eltern | di Läüd | Doos sänn mai Läüd. | Das sind meine Eltern. |
Vater | dr Vodder dr Babbe de Vaddi |
„Söchd mer denn zu di Voddersch Gusche Röüssu?“ Doos soch ich owwer main Babbe. „Kinn, said ruich, äüer Vodder schraibd sain Noome!“ |
„Sagt man denn zu des Vaters Gosche Rüssel?“ (scherzhafte Redewendung) Das sage/verrate ich aber meinem Vater. „Kinder, seid still, euer Vater unterschreibt!“ (scherzhafte Redewendung) |
Mutter | di Muidd, di Mamme, di Muddi, di Dädde |
„Mach dich äma hoanne bai dai Muidd, di will ir Kinn zeäil!“ Mamme, gamer ä Scheleebroad! Bu is’n di Muddi?- „Di hoad di Kadz gfresse.“Mai Dädde is dunne en Kaauer. |
„Geh nach Hause zu deiner Mutter, sie will ihre Kinder zählen!“ (Redewendung) Mama, gib mir ein Brot mit Gelee! „Wo ist denn Mutti?“- „Die wurde von der Katze gefressen.“ (scherzhafte Redewendung) Meine Mutter is unten im Keller. |
Baby | es Bobbele/ di Bobbelich | Unner Bobbele is gsuund. | Unser Baby ist gesund. |
Pate | Dooud | Bar is en dr Dooud? | Wer ist denn der Pate? |
Patin | Döüdle, Duddi, Duddele |
Ich heänn vo mai Döüdle aain schöeäss Baddele kriächd.
Mai Duddele hoad en Ringuwegg gebroachd. |
Ich habe von meiner Patin ein schönes kleines Medaillon (mit einem Heiligenbild) bekommen. Meine Patin hat einen gebackenen Hefeteigring gebracht. |
Kind Enkel/in | ’s Kiind/ di Kinn | „Unner Kinn seänn di brövvsde dins Dueärf, benn se schloffe.“ | „Unsere Kinder/Enkel sind die brävsten im Dorf, wenn sie schlafen“ (scherzhafte Redewendung) |
uneheliches Kind | dr Bangert | Di hoad en Bangert midgebroachd vo Frankfurt. | Diese Frau hat ein uneheliches Kind aus Frankfurt mitgebracht. |
erster Sohn | dr Schdammhalder | Doos is unner Schdammhalder. | Das ist unser Stammhalter (erstgeborener Sohn). |
Sohn | dr Bue/ di Bueäwe | Doos is mai Bue. Unner Bueäwe mache doos nidd. |
Das ist mein Sohn. Unsere Buben/Jungen/Söhne machen das nicht. |
Tochter | ’s Mädle/ di Mädlich | Dar hoad ä saauwer Mädle.
Mädlich hönn doos nidd ze mache. |
Er hat ein ordentlich /gut aussehendes Mädchen/Tochter. Mädchen dürfen das nicht machen. |
Kindergartenkind | Kinnergoaddekiind | S’geäd nai di Anschdald. | Es geht in den Kindergarten. |
Schulkind | Schuällkiind | S’geäd scho nai di kloi Schuäll. Ha geäd scho nai di gröäss Schuäll. |
Er/sie geht in die Grundschule. Er besucht schon die Hauptschule. |
Kommunionkind | dr Kummenikhannd | Mi hönn häüer än Kummenikhande | Wir haben in diesem Jahr ein Erstkommunionkind. |
Firmling | dr Firmling | Ha is scho gfirmud. | Er wurde schon gefirmt. |
Geschwister | di Gebrüäder/ di Gschweäisder | Darre ir Gschweäisder sänn auminanner noeäch Ameriga gemochd. | Ihre Geschwister sind alle nach Amerika ausgewandert. |
Bruder | dr Bruader/ di Brüäder | Bruader Haddz, Bruader di Jubbe |
„Bruder Herz“, „Bruder die Joppe“ (Redewendung) |
Schwester | di Schweäisder | „Brüäderlich gedääld, schweäisderlich beschäisse.“ | „Brüderlich geteilt, schwesterlich betrogen“ (scherzhafte Redewendung) |
Stief… | Schdiäf… | Du bisd a koi Schdiäfkind. | Du bist auch kein Stiefkind. (Du sollst auch etwas bekommen.) |
junger Mann | dr Kauz/ di Käüz | Of di Käüz hässds aufgebassd! | Auf diese jungen Männer muss man aufpassen! |
junge Mädchen | doos Mädle/ di Määd | Dar mächd a scho fäisd naus di Määd. | Er schaut sich schon intensiv nach Mädchen um. |
ledige Frau | e Jungfer, e Läidiche |
Dos is e audde Jungfer, di hoad koann obbkriächd. | Sie ist eine alte Jungfer, die keinen Mann bekommen hat. |
lediger Mann | e Haacheschdolz, e Bredaaler |
Ain bredaaler Mo, dar hoad koi oogeguggd, dan woor koi guäd genuch, hiänz is er haaud üwerschdendich. | Ein lediger (stolzer) Mann, der keine Frau angeschaut hat, da ihm keine gut genug war, jetzt ist er eben ledig geblieben. |
ledige Mutter | leedich | Di hoadd doos Kiind leedich krieächd. | Diese Frau ist eine ledige Mutter. |
Schwangere | Benn oas e Kiind kriächd… | di is geseechneden Laiwbes, in dr Hoffnung odr guadr Hoffnung. |
Sie ist schwanger. |
Gebärende | un dann… | küünt se ai, is se aikumme. | Sie bekommt ihr Kind. |
Adoptivkind | e oogenumme Kiind | Doos woar ä oogenumme Kiind. Di hönn koi Kiind kriächd un dann hönnse oas oogenumme. |
Das Kind war adoptiert.
Sie haben keine Kind bekommen und dann haben sie eines „an Kindes Statt“ angenommen. |
(junge) Frau | e Waisbeäill, di Waisbeäiller |
Du konnst doch nidd nai di Zällwicher Waisbeäiller irrn Schduell. Doos is dr ä saauwer Waisbeäill. |
Du darfst doch nicht in die Kirchenbank, die für die Frauen aus Zahlbach bestimmt ist. Das ist eine ordentliche/gut aussehende Frau. |
Cousin/ Cousine | Gschwesderkinn | Mi seänn Gschwesderkinn. | Wir sind Cousins/Cousinen. |
Tante | di Böös, di Dande |
Mi geänn nauf die Böös. | Wir gehen hinauf zur Tante. |
Onkel | dr Vedder, dr Ongl |
„Expedidder woar sai Vidder“ | „Expeditor war sein Vetter“ (scherzhafte Redewendung) |
Neffe/ Nichte | Annergschwesderkinn | Di Annergschwesder-kinn wölle a no öbbeds irb. | Die Neffen und Nichten möchten auch noch etwas erben |
Ehefrau | di Fraa, doos Waib, di Audd |
…du bist gebenedäid under den Waibern…. Dann sai Audd is aine Zuchdl, bi din en Wooche raus |
…du bist gebenedeit unter den Frauen…. (Gebet) Seine Frau ist eine Schlampe, als würde sie aus einem (Zigeuner-)Wagen stammen. |
Ehemann | dr Moo, dr Audd |
Dr Audd sedzd dinns Wiäddshaus un säüfd un di Kinn hönn neäss ze esse. | Der Ehemann sitzt im Wirtshaus und säuft und die Kinder haben nichts zu essen. |
Schwiegermutter | di Schwiichermuidd | Di Schwiichermuidd heäild än bessde ir Mau. | Als Schwiegermutter ist man am besten still. |
Schwiegervater | dr Schwiichervoddr | En Schwiichervoddr duäd mer hinnerüm audzema öbbeds Guadds, oone doss sai Audd woss mirkd. | Dem Schwiegervater tut man heimlich immer einmal etwas Gutes, ohne dass seine Frau etwas merkt. |
Schwiegersohn | dr Aidam | Sai Aidam is e Duäniddguäd. | Sein Schwiegersohn ist ein liderlicher Mensch. |
Schwiegertochter | di jung Fraa | Di jung Fraa is e fau Drumm. | Die Schwiegertochter ist faul. |
Geschiedene | venanner geä | Mid darre Schnurre kannd’s koi Guad geduä, si seänn venanner gange. | Mit dieser lockeren Frau konnte es nicht gut gehen, sie haben sich getrennt. |
Schwager/ Schwägerin | dr Schwoachr/ di Schwöächere | Dr Schwoachr un di Schwöächere seänn Ookhaierde. | Schwager und Schwägerin sind Angeheiratete. |
Schwippschwager | Schwibbschwoacher | Dr Schwibb-schwoacher is dr Bruader vo dai Schwöächere. | Der Schwippschwager ist der Bruder deiner Schwägerin. |
Witwer | dr Widdib | Ha is jedzd a scho Widdib; dann kommer doch verschmuas. | Er ist jetzt auch schon Witwer; ihn kann man doch „verschmusen“ (mit einer Frau zusammenbringen) |
Witwe | di Widdfraa | Di Widdfraa hoad glaich irn Schwoachr khaierd. | Die Witwe hat gleich ihren Schwager geheiratet. |