Die kleine Karibikinsel Curaçao gehört zu den Niederländischen Antillen. Sie liegt im südlichen Teil der Karibik, nur etwa 80km nördlich von Venezuela.
Auch ohne Dosensuche wäre diese Insel, für die die Bezeichnung „Perle der Karibik“ alles andere als übertrieben ist, schon jederzeit einen Besuch wert. Doch zum Glück gibt es hier auch relativ viele Caches, darunter einige echte Highlights!
Wir haben hier einige Informationen zum Curaçao-Urlaub allgemein, sowie zum Cachen auf der Insel zusammengestellt:
Allgemeines & Ausrüstungstipps
Curaçao eignet sich perfekt, um dem mitteleuropäischen Winter zu entfliehen. Zwar ist dann auf der Insel Regenzeit (dazu später mehr), dafür sind aber durchgehend angenehme Temperaturen zu erwarten. In Zahlen: Nie unter ca. 25 Grad, tagsüber je nach Bewölkung etwa 30 Grad und wärmer. Dazu weht praktisch immer und fast überall ein mehr oder weniger starkes Windchen aus der immer gleichen Richtung. Was die Temperaturen auch an Tagen mit wenig Bewölkung leichter ertragen lässt.
Trotzdem sollte man natürlich unbedingt und immer auf einen adäquaten Sonnenschutz achten. Sonnencreme ist obligatorisch, besonders die ersten Tage auf der Insel oder bei empfindlicher Haut sind lange Bekleidung und ggf. ein Kopfschutz ratsam. Eine gute Sonnenbrille schützt nicht nur gegen Sonnenstrahlen, sondern auch vor Stacheln aller Art – auch dazu später mehr.
Und wer doch mal etwas zuviel Sonne abbekommen hat, tut gut daran, die Haut mit Panthenol®-Spray zu kühlen. Dies dürfte auch auf der Insel erhältlich sein, allerdings kann eine Flasche im Gepäck nicht schaden.
Gerade wenn man, wie beim Cachen üblich, auch mal in weniger gut ausgebautem Terrain unterwegs ist, sollte man geeignetes Schuhwerk dabei haben. Wanderschuhe geben sicheren Halt, wenn man auf scharfkantigem Kalkstein unterwegs ist und schützen vor Kaktusstachelstichen, Flipflops oder leguano®-Barfußschuhe reichen für alle anderen Zwecke.
Faszinierende Unterwasserwelt
Curaçao gilt als Eldorado für Taucher. Aber auch Schwimmer und Schnorchler kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer über eine Schnorchelausrüstung verfügt, sollte diese unbedingt einpacken. Auch eine Unterwassergeeignete Kamera lohnt sich auf jeden Fall.
Unser Tipp: Brillenträger tun sich mit Kontaktlinsen wesentlich einfacher, falls keine spezielle Taucherbrille vorhanden sein sollte. Auf der Westseite ist Schnorcheln an allen Badestränden möglich.
Das Meer war fast immer mehr oder weniger spiegelglatt, immer angenehm warm und verhältnismäßig sauber. Vorsicht ist trotzdem geboten: Längst nicht überall ist eine Aufsicht vorhanden und unter Wasser sollte man den Kontakt mit Feuerkorallen, Kofferfischen und Quallen tunlichst vermeiden.
Auch wenn wir selbst keine einzige Qualle gesehen haben – unser Nachbar wurde von einer übel zugerichtet… Wem das passiert, kann die Verbrennung wie einen Sonnenbrand behandeln, wirksam sind nach dem Abwaschen mit warmen Wasser und Entfernung ggf. steckengebliebener Stacheln die Behandlung mit Essig, Rasierschaum oder Eis.
Ansonsten braucht man wirklich nicht viel mitzubringen, weil es wie gesagt rund um die Uhr so warm ist, dass man eigentlich gar keine Kleider bräuchte 🙂 FKK ist allerdings so gut wie gar nicht anzutreffen. Praktisch alles, was man möglicherweise vergessen hat, kann man auch noch in Supermärkten oder in der Apotheke bekommen.
Das A und O: Moskitoschutz!
Das einzig wirklich Lästige auf Curaçao sind die Moskitos. Wer nicht innerhalb von Minuten völlig zerstochen sein möchte, sollte sich unbedingt um einen adäquaten Mückenschutz kümmern. Bei uns bestand dieser aus Moskitospray (in jedem Laden erhältlich, besonders effektiv: OFF! und ATACK CONTROL INSECT REPELLENT SPRAY. Damit sprüht man sich am besten vor jedem Verlassen der Unterkunft gründlich ein.
Um die Terrasse oder den Balkon vor Moskitos zu schützen, haben wir entsprechende Kerzen und Räucherspiralen verwendet. Außerdem sollte man darauf achten, dass man die Tür zur Unterkunft möglichst immer geschlossen hält. Ein Moskitonetz ist sicher auch eine gute Idee, allerdings nicht unbedingt erforderlich.
Die Patina aus Mückenspray und Sonnencreme kann man dann abends abduschen – das Leitungswasser auf Curaçao hat Trinkwasserqualität.
Und damit gleich zum nächsten wichtigen Punkt, der auch in praktisch jedem Cachelisting erwähnt wird: Obligatorisch ist die Mitnahme von ausreichend (!) Wasser! Beim Betreten etwa des Christoffel-Nationalparks oder vor Antritt einer Seekajak-Tour wird man daran erinnert, Wasser mitzunehmen. Gerade bei Wanderungen an wolkenarmen Tagen und um die Mittagszeit kann es trotz Wind in Gegenden ohne Schatten auch während der Regenzeit brutal heiß werden.
Kurz und kräftig: Regenschauer
Stichwort Regenzeit: In den Wochen unseres Aufenthaltes hat es praktisch so gut wie jeden Tag mindestens einmal geregnet. Meist handelt es sich um kurze, kräftige Schauer, die so schnell vorbei sind, wie sie entstanden sind. Nur sehr selten hatten wir mal länger anhaltenden oder wirklich großflächigen Regen.
Da es durch die Schauer praktisch nicht abkühlt und danach sofort wieder die Sonne platzt, braucht man im Grunde keinen Regenschutz mitzubringen. Es genügt, für die mitgeführten Gegenstände eine möglichst wasserdichte Verpackung mitzubringen. Wir hatten einen wasserdichten Beutel vom Kanufahren dabei. Selbst wenn man mal komplett „geduscht“ wird – nach ein paar Minuten sind die Kleider wieder getrocknet – oder bereits wieder nass geschwitzt 🙂
Cacher-Ausrüstung
Das wichtigste Utensil neben dem GPS samt Ersatzbatterien ist hier ein gut schreibender Stift. Wegen der starken Sonne trocknen Stifte in den Caches schnell aus und in vielen Dosen sind deswegen erst gar keine Stifte vorhanden. Da mindestens zwei Drittel aller Dosen mehr oder weniger stark undicht waren, ist es auch eine gute Idee, zumindest ein paar Ersatzlogstreifen und ggf. Plastiktütchen dabeizuhaben. Besonders altruistische Menschen können hier natürlich auch die defekten Dosen, von denen manchmal nur noch 2,3 Fragmente zu finden sind, durch neue Behälter ersetzen.
Besondere oder gar erweiterte Cacher-Ausstattung haben wir bei keinem Cache gebraucht. Für die Mysteries war uns die Geocacher-App GCC sehr hilfreich. Wer den Wherigo machen möchte, sollte sich die Cartridge schon daheim aufs Gerät ziehen oder die erforderliche Hardware mitbringen 🙂 Weitere Infos zu den Caches auf der Insel kommen weiter unten.
Anreise und Mobilität
Curaçao ist mit dem Flugzeug zu erreichen. Neben Direktflügen kann man auch zum Beispiel über Miami anreisen, was einem dann allerdings die amerikanischen Sicherheitskontrollen beschert. Durch den Einsatz von Self-Service-Terminals hat sich diese Prozedur aber etwas vereinfacht.
Mietwagen: Unerlässlich
Zielflughafen ist Hato, nördlich der Hauptstadt Willemstad gelegen. Gerade für Cacher, die ja auch mal etwas abseits gelegene Regionen ansteuern möchten, ist ein Mietwagen unerlässlich. Generell gilt: Wer vorhat, seinen Urlaub nicht nur an der Hotelbar oder am zugehörigen Strand zu verbringen, kommt um ein Mietauto nicht herum. Für die meisten Regionen genügt ein einfaches Auto, wer bestimmte Ecken wie etwa den Korsu Boka Trail geplant hat, dürfte mit einem 4×4 besser beraten sein.
Während der Regenzeit bilden sich auf den Straßen teils metergroße und bis zu etwa 40cm tiefe Pfützen. Auf geteerten Straßen ist das nicht weiter schlimm, auf unbefestigten Wegen kann es dann allerdings schon mal sportlich werden…
Es existieren zwar auch Busverbindungen, allerdings ermöglicht ein Mietwagen eine wesentlich flexiblere Routenplanung.
Unterkunft und Lage
Auf der Karibikinsel stehen zahlreiche Unterkünfte verschiedener Kategorien zur Verfügung. Wer es gerne luxuriös und gediegen hat, sollte sich zum Beispiel mal das „Coral Estate“ anschauen, eine Gated Area in ziemlich zentraler Lage. Touristisch erschlossen ist hauptsächlich die Westküste der Insel. Hier finden sich auch zahlreiche Lodges und Appartements für Selbstversorger.
Wer keinen Wert auf Animation und „Livestyle“ legt, sollte sich den nordwestlichen Teil der Insel anschauen. Unsere erste Unterkunft, das Dolphin Heart House in Lagún können wir wärmstens empfehlen. Von der Terrasse gehts über eine Leiter direkt ins Meer, wo sich eine faszinierende Unterwasserwelt verbirgt.
Wenn man nicht gerade eine streitsüchtige Meute lärmaffiner Kanadier als Nachbarn hat, ist es hier ausgesprochen ruhig und erholsam. Für letzteren Fall empfiehlt es sich, eine eigene Schallquelle mit der jeweils präferierten Musikauswahl dabei zu haben 🙂
Zwar nicht direkt am Meer, dafür aber sogar noch ruhiger gelegen ist die Jan Kok Lodge, etwas weiter südlich bei Willibrordus. Hier in der Nähe befindet sich auch der Daaibooibaai Beach, unser Lieblingsstrand. Der Eintritt ist hier frei, der Weg bis zum Strand geteert und vor Ort gibts eine kleine Infrastruktur mit Palmendächern, Strandliegen, Sanitäre Anlagen und einem kleinen Imbiss.
Die Jan Kok Lodge ist sehr gepflegt und liebevoll gestaltet, die Betreiber sehr nett und die zentrale Lage verkürzt die Anfahrtswege zu den Ausflugszielen. Nach Willemstadt kommt man in etwa 20 Minuten, nur unwesentlich länger braucht man nach Westpunt, dem nordwestlichen Zipfel der Insel. Dort befindet sich auch der Christoffel-Nationalpark, der unbedingt einen Besuch wert ist!
An der Ostküste gibts nur einen Strand, der zum Baden geeignet ist. Hier wird auch Wellenreiten angeboten, zum Schwimmen oder Schnorcheln lohnt sich hier ein Besuch aber nicht. Etwas unheimlich erschien uns der südöstliche Teil der Insel. Während die Westküste fast durchgehend sehr gepflegt ist, finden sich dort kilometerlange wilde Müllhalden und schlecht befahrbare Dirtroads. Auch warnen Schilder vor dem Betreten dieser Gegend, die nicht überwacht wird. Und auch mit dem Handyempfang sieht es hier mau aus. Wer sich doch in diese Ecke begeben möchte, sollte das möglichst nicht alleine tun, den Ersatzreifen und die Tankfüllung vorher checken und einmal mehr darauf achten, genug Wasser dabei zu haben.
Thema Sicherheit
An dieser Stelle ein Wort zur Sicherheit: Curaçao gilt als eine sehr sichere Karibikinsel. Gewaltverbrechen gibt es hier nur selten, dafür wird jedoch deutlich vor Diebstählen gewarnt. In Cachelistings war von Raubüberfällen auf Cacher die Rede. Generell sollte man keine Wertgegenstände oder größere Geldbeträge mit sich führen, wenn man unterwegs ist. Besonders leichtsinnig ist es, Taschen oder anderes sichtbar im Auto zurückzulassen. Deshalb: Immer alle Gegenstände in den Kofferraum und sicherstellen, dass das Auto verschlossen ist!
Auch wenn wir keine einzige kritische Situation erleben mussten, warnen mancherorts Schilder ausdrücklich vor Diebstahl oder Einbruch. So etwa auch beim Korsu Boka Trail. Den sich dort befindlichen Powertrail konnten wir wegen des schlechten Straßenzustandes aber sowieso nur teilweise erledigen. Alle Curaçaoer, mit denen wir zu tun hatten, waren sehr freundlich, offen und hilfsbereit. Trotzdem sollte man gerade in abgelegenen Gebieten die Augen offenhalten und nach Möglichkeit nicht allein unterwegs sein.
Eine weitere Gefahr, mit der in der Karibik gerechnet werden muss, sind Hurricans. Gute Nachrichten für Curaçao-Besucher: Die Niederländischen Antillen liegen südlich der Hurrican-Straße und sind daher so gut wie nie von Hurricans betroffen. Außerdem endet die Hurrican-Saison Ende November.
Im Süden konzentriert sich das Leben auf die Hauptstadt Willemstad, die sich nicht nur der Caches wegen lohnt. Da wir allerdings keine großen Stadtfans sind, hatten wir unseren Besuch dort auf einen Tag beschränkt.
Geld, Strom, Tanken, Einkaufen
In vielen Orten befinden sich Minimarkets, die zumeist von Chinesen betrieben werden. Hier findet man so gut wie alles für den täglichen Bedarf. Wer mehr Auswahl und vorallem auch mehr Frische möchte, sollte sich in Willemstad eindecken. Die wohl größte Auswahl bietet der Mangusa-Hypermarket. Wesentlich entspannter und mit immernoch mehr als ausreichender Auswahl kauft es sich in den kleineren Supermärkten ein.
Unser Tipp: Vom Hato-Kreisverkehr in Richtung Otrabanda fahren, über den folgenden Kreisel geradeaus weiter und dann rechts Richtung Bullenbaai abbiegen. Hier befindet sich gleich links ein sehr gut sortierter, aber überschaubarer Supermarkt.
Wer im Nordwesten der Insel unterwegs ist, findet im Ort Barber Minimarkets, eine Tankstelle und Geldautomaten (der in der Bank gegenüber der Kirche funktioniert auch mit VISA-Karte). Der Betreiber des Sunshine & Fresh Minimarkets in Barber gibt auf Nachfrage auch gerne Ausflugstipps und bietet ein brauchbares Sortiment.
Die Inselwährung ist NAF – Niederländische-Antillen-Gulden. Man holt sich sein Bargeld am einfachsten am Geldautomat (ATM), zum Beispiel gleich am Flughafen. Auch die meisten Supermärkte und verschiedene Banken haben Geldautomaten, sodass die Geldversorgung kein Problem darstellt.
Unser Tipp: Es können nur Beträge abgehoben werden, die durch 25 teilbar sind und die meisten Geldautomaten geben nicht die angegebenen 1000 Gulden, sondern nur etwa 950 Gulden aus. Das Abheben mit der Visakarte kostet etwa 4 Dollar pro Abhebung (Stand: Januar 2017).
In besseren Restaurants oder in den größeren Supermärkten kann man auch direkt mit Visa bezahlen. Bargeld braucht man für die Minimarkets und für die meisten Tankstellen.
Das Handynetz CHIPPIE kann man zum Roaming zu nach wie vor horrenden Preisen nutzen. Die Abdeckung ist in den besiedelten Gegenden recht gut, wobei in einigen Listings auch vor schlechtem oder gar keinem Empfang in bestimmten Regionen (z. B. Südosten) gewarnt wird. Praktisch alle Restaurants, Bars und Hotels bieten ihren Gästen kostenloses WIFI.
Das Stromnetz fällt immer wieder mal aus, besonders bei Starkregen. Die reguläre Spannung scheint 110 V zu sein, wobei in unseren Unterkünften auch 220 V zur Verfügung stand. Ein Reisesteckeradapter ist ein sinnvolles Utensil, bei Bedarf aber auch noch auf der Insel erhältlich oder oft auch schon vorhanden.
Unser Tipp: Eine Powerbar mitnehmen und damit das Handy laden – geht schneller, geht auch unterwegs und hat weniger Schwankungen 🙂
Auf Curaçao wird vor dem Tanken bezahlt. Man gibt dem Kassierer 50 Gulden und nennt ihm die Tanksäule. Gelber Zapfhahn: Benzin, schwarzer Zapfhahn: Diesel. Wenn man selbst tankt, muss man an manchen Zapfsäulen erst einen Hebel unterhalb des Zapfhahns nach oben klappen. Lässt man sich helfen, ist ein Gulden Trinkgeld üblich.
Noch ein Wort zum Thema Autofahren: Außer einem mehrspurigen Ring um die Stadt gibt es mehr oder weniger breite Asphaltstraßen und die schon erwähnten Dirt Roads. Auf der Insel ist Rechtsverkehr. Eine Besonderheit sind die Kreisverkehre – hier hat nicht immer automatisch der Kreisverkehr Vorfahrt. Deshalb muss man hier besonders gut auf die Schilder achten, um Unfälle zu vermeiden.
Besonders abends und an Wochenenden fahren die Insulaner mitunter ziemlich rabiat und unvorhersehbar, oder auch mal so dicht auf, dass eine Notbremsung noch gleich einen deftigen Auffahrunfall mit sich bringen würde. Auch unbeleuchtete Fahrzeuge sind ab und zu nachts unterwegs. Nicht zu vergessen auch die Touris, die sich verfahren haben und auch schon mal direkt hinter einer Kurve und mitten auf der Straße anhalten um zu wenden (oder um in der Nase zu bohren)…
Dazu kommt, dass viele Straßen beidseitig dicht bewachsen und dadurch unübersichtlich sind. Aus einem Gebüsch können jederzeit verschiedene Tiere (Hunde, wilde Hausschweine, Wildesel…) gerannt kommen.
Manche Straßen führen zudem achterbahnmäßig über mehrere Kuppen nacheinander, auch hier ist besondere Vorsicht geboten. Und schließlich gibt es noch viele schwer zu erkennende Wege, aus denen unerwartet Autos gefahren kommen können. Rechts überholen ist erlaubt und wird auch gerne praktiziert.
Die meisten Autovermieter schließen das Befahren von Dirtroads aus. Hier sollte man sich vorher erkundigen und das eigene Risikomanagement überdenken. Besonders in Ortschaften gibt es oft künstliche Hindernisse (Drempels), die man möglichst im Schritttempo überfahren sollte. Für alle, die es mal richtig krachen lassen wollen, gibt es auch geführte Touren mit kleinen Allrad-Quads.
Verfahren ist so gut wie ausgeschlossen. In Willemstad versucht man einfach, irgendwo auf den Ring zu kommen und dann ist man entweder in die richtige oder in die falsche Richtung unterwegs 🙂
Unser Tipp: Wer Richtung Westen möchte, orientiert sich an der Beschilderung zum Hato-Flughafen.
Thema Karte: Da wir es nicht geschafft hatten, die online erhältliche OSM-Karte auf unserem Oregon zu installieren, haben wir doch noch die 19,95 $ für eine routingfähige (und funktionierende) TravelMaps-Karte investiert. Diese hat sich als sehr brauchbar erwiesen – sowohl zum Fahren, als auch zum Cachen und zum Finden von POIs aller Art.
Fazit: Fahren auf Curaçao ist kein Problem, aber man sollte jederzeit besonders aufmerksam sein!
Essen und Trinken
Einige Strände bieten einen Imbiss oder auch ein Restaurant direkt am Meer. Dort zahlt man oft ein paar Gulden Eintritt, hat dafür aber auch eine gepflegte und komfortable Infrastruktur. Wer sich nicht nur von Konserven und Selbstgekochtem ernähren möchte, findet eine gute Auswahl an Restaurants. Besonders erwähnenswert fanden wir Trio Penotti, direkt neben dem Eingang zum Christoffelpark, sowie das Restaurant Karakter in der Coral Estate-Siedlung.
Die Preise dort sind mit den bei uns üblichen Preisen vergleichbar. Erwartungsgemäß kommen Fischliebhaber hier auf ihre Kosten, aber auch Steaks und vegetarische Gerichte sind im Angebot. Willemstad bietet eine noch größere Auswahl, die wir aber nur für ein Eis im Fort Rif und eine Kaffeepause in der Divers Lodge (beim gleichnamigen Cache) genutzt hatten.
Cachen auf Curaçao
Wer sich die aktuell 91 (Stand: Januar 2017) Dosen anschaut, findet immer wieder das TEAM SEMY. Nicht nur der Korsu Boka Trail, sondern auch viele weitere Caches hat dieser Kollege für die Geocacher-Community auf der Insel versteckt. Deshalb an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an SEMY für die vielen schönen Dosen und für den netten Kontakt!
Fast alle Caches liegen an interessanten Orten oder führen in sehenswerte Gegenden. Die meisten sind mit kleinen Spaziergängen oder kurzen Wanderungen verbunden. Der einzige T5-Cache ist Tauchern vorbehalten, die die Antworten auf die Fragen des Multis im Wrack der Superior Producer finden, einem Schiff, das in 30 Meter Tiefe vor Willemstad auf dem Meeresboden liegt.
Von der T-Wertung 4 bzw. 4.5 der beiden Caches auf dem Christoffelberg sollte man sich nicht abschrecken lassen. Der Aufstieg vom Parkplatz aus dauert 1 – 1.5 Stunden und zählt sicher zu den Highlights der Insel. Die Wanderung ist zwar schweißtreibend (Wasser nicht vergessen!), aber mit festem Schuhwerk problemlos zu schaffen. Nur die letzten etwa 50 Meter muss ein bisschen geklettert werden, was aber für den durchschnittlich trainierten Cacher wirklich kein Problem darstellen sollte. Man hat einen prima Ausblick über die Insel und kann später jedes Mal sagen: Da oben waren wir!! 🙂
Der Powertrail entlang des Korsu Boka Trails sieht zwar verlockend aus, ist aber wie schon angedeutet nicht unbedingt immer gut befahrbar. Dazu kommt, dass es offenbar wirklich nur zwei Einstiegsstellen gibt – einen bei Tera Cora und einen am Flughafen Hato. Bevor man die 5 NAF für das Passieren der Schranke bezahlt, sollte man also einen Blick auf den Wetterverlauf der letzten Tage geworfen haben.
Dazu kommt, dass die Straße von Westen kommend derzeit wegen einer Baustelle gesperrt ist und die Alternativroute noch mehr Pfützen und Sandstrecken hat als die eigentliche Straße. Möglicherweise könnte man hier nach 3-4 regenfreien Tagen und am Wochenende Glück haben – wir haben nach drei Versuchen aufgegeben 🙂
Die meisten Dosen sind gut zu findende Tradis. Neben einigen Mun-Kisten findet man hauptsächlich mehr oder weniger zerstörte Plastikdosen oder auch PETlinge. In Willemstad gibts auch ein paar raffinierte Döschen, Stichwort Magnet oder Dose, die im Baum hängt. Nicht wundern, wenn man auf der Suche nach einem Cache plötzlich vor einer Tauchstation steht: Die Betreiber der Dive-Spots sind eingeweiht und darauf vorbereitet, Cachern Tipps zu geben, hinter welcher Bank oder unter welchem Tisch sich das Objekt der Begierde befindet.
Stacheliges
In praktisch allen Listings befinden sich Sicherheitshinweise, von denen wir bereits einige angesprochen haben. Unbedingt besonders gut aufpassen sollte man, wenn man auf schmalen Pfaden oder ganz abseits der Wege unterwegs ist. Die Stacheln einer bestimmten Kakteenart bohren sich sehr tief in die Haut und lassen sich nur noch unter großen Schmerzen wieder herausziehen.
Genauso ärgerlich sind die Ableger einer anderen Kakteenart, die, sobald man daran hängen bleibt, fieserweise erst, nachdem etwas Spannung aufgebaut ist, abfallen und katapultartig in die Haut fliegen. Was in der Heimat die Zeckenzange, ist hier die Pinzette, um Kaktusstacheln zu entfernen 🙂
Eigentlich unnötig zu erwähnen, aber angepasste Kleidung, Augenschutz und vorallem festes Schuhwerk ist bei Dosen ab T2 absolut empfehlenswert! Als besonders stachelig sind uns die Caches San Juan, Rolling Stone und Bayview in Erinnerung geblieben. Da wir aber längst nich alle Dosen gesucht haben, dürfte es mit Sicherheit auch noch weitere Caches geben, bei denen man sich durch Kakteenhaine schlängeln muss. Auch die meisten anderen Gewächse auf der Insel haben irgendwelche Arten von Stacheln, sodass man sehr schnell lernt, den Kontakt mit Pflanzen generell nach Möglichkeit zu vermeiden.
Während die Kakteenstacheln nur schmerzhaft sind, sollte man sich vor den Manzanilla-Bäumen in Acht nehmen. Überall auf der Insel finden sich diese Laubbäume mit ihren kleinen Äpfelchen. Sowohl die Früchte, als auch der ganze Baum sind giftig. Vielerorts warnen Schilder vor diesen Bäumen.
Für Lostplace-Fans gibts nicht viel, aber doch einiges zu entdecken. Ein stark verfallenes Hotel in Sta. Martha, eine verlassene Hotelanlage in Willemstad, ein leerstehendes Haus in der Tabaak Coral-Region im Süden (war leider nicht wirklich seriös erreichbar, deshalb nicht besucht) und als Highlight ein Flugzeugrumpf, der früher mal zu einem Chinarestaurant umgebaut worden war. Ganz im Süden soll es noch die Reste einer Drag Race-Bahn geben, die wir aber wegen entsprechender Warnhinweise und der gesperrten Straße ebenfalls nicht besucht haben.
Etliche Earthcaches führen an geologisch interessante Locations. Unmengen von Versteinerungen aller Art, Kalksteinformationen und Basalt liefern genug Stoff für meist gut lösbare Aufgaben. Eine sehenswerte Location befindet sich direkt am Flughafen. Dort führt ein Rundweg zu den Kalksteinterrassen mit bizarren Gesteinsformationen.
Kostenlos ist der Besuch der „Watamola“, am westlichsten Ende der Insel gelegen.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Nationalpark Shete Boka im Nordosten der Insel. Dort zahlt man, genauso wie beim Christoffel-Nationalpark ein Eintrittsgeld, kann dafür dann aber gleich mehrere Sehenswürdigkeiten besuchen. Wer möglichst viel erfahren möchte, kann sich auch geführten Exkursionen anschließen.
Unser Tipp zum Nationalpark Shete Boka: Erst den Multi machen, das spart einiges an Wegstrecke! Zur Natural Bridge kann man auch mit einem herkömmlichen PKW noch ein ganzes Stück fahren, ebenso in die Nähe der 1. Stage des Multis.
Bis auf wenige Ausnahmen waren die Koordinaten aller Caches erstaunlich genau und die Dosen dementsprechend gut zu finden. Die meisten Tradis befinden sich unter einigen Steinen und sind zumeist in der Nähe von Wegen versteckt (Ausnahme: San Juan).
Zu erwähnen ist noch die Cluster-Cache-Runde von TEAM SEMY. Diese Runde führt nicht nur auf einen problemlos zu besteigenden Berg mit schöner Aussicht, sondern auch entlang einer großen Salzlake mit Flamingos und dazu etliche Dosen verschiedener Cachetypen: Wherigo, Tradi, Multi, Letterbox, Mystery – alles dabei!
Hatten wir schon den Moskitoschutz erwähnt? Da es hier auch durch einen Mangrovensumpf geht, sollte man sich rechtzeitig und flächendeckend gegen Moskitostiche imprägniert haben!
Da es auch etliche stabile und ausreichend große Dosen gibt, können die Freunde der Reisekäfer und Coins ihre Sammlung mitbringen und über die Insel verteilen. Die mit Abstand meisten TBs hatten wir im Geo-Postoffice angetroffen. Dass man in die mehr oder weniger zerstörten Behälter keine TBs ablegen sollte, dürfte sich von selbst verstehen.
Leider erst einen Tag zu spät hatten wir bemerkt, dass während unseres Urlaubs in Willemstad sogar ein Event stattgefunden hatte. Und so haben wir das Team Landmaus beim Landgang knapp verpasst 🙂 Offenbar gibts aber hin und wieder mal Events, meist in Form eines Meet-and-Greet irgendwo in Willemstad.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Wir waren während unseres Urlaubs so mit Relaxen, Cachen und Schnorcheln ausgelastet, dass wir einen Ausflug auf die unbewohnte Nachbarinsel Klein Curaçao nicht mehr unternehmen konnten. Da werden wir wohl nochmal vorbeischauen müssen! 🙂
Was aber noch geklappt hat und was wir ebenfalls – auch ohne Cache – empfehlen können, ist ein Besuch der Blue Room Cave. Man fährt einfach zum Strand Sta. Cruz, kurz vor Lagun und mietet sich bei Capitain Goodlife ein Seekajak. Damit gehts etwa 1.5 km nach links an der Steilküste entlang, bis man den Eingang zur Unterwasserhöhle erreicht. Einmal kurz Luft anhalten, beherzt ein paar Meter ins Dunkle tauchen und dann vorsichtig Kopf hoch – wenn alles gut gegangen ist, kann man jetzt weiteratmen, ansonsten weitertauchen 🙂 Im Ernst, das Reintauchen ist wirklich kein Problem und in der Höhle ist mehr als genug Platz nach oben.
Unser Tipp: Ab etwa 3 Uhr nachmittags scheint die Sonne durchs Meer und taucht den Höhleneingang in türkisblaues Licht – sensationell!
Viel Spaß!
Wir hoffen, wir konnten euch mit diesem kleinen Bericht ein bisschen Lust auf einen Cacherurlaub auf Curaçao machen und vielleicht schon einige Fragen beantworten, die wir uns im Vorfeld auch gestellt hatten.
Unser Tipp zur Einstimmung auf deinen Curaçao-Urlaub: Paradise FM Curaçao, hier dann auf 103.1FM 🙂
Falls du einen Urlaub auf Curaçao geplant und noch weitere Fragen haben solltest, melde dich gerne! Auch über Rückmeldungen zu deinen Cache-Erfahrungen auf der Insel, Korrekturen oder Ergänzungen freuen wir uns. Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Cachen erfolgt wie immer auf eigenes Risiko.
BON BINI und viel Spaß beim Caching, the caribbean style!
@spirou & DUSHI @webby